18 Juli 2007

Der Ring blieb heil

Vorm Showcase des – glaubt mir einfach – kommenden Popstars Peter Cincotti drückt mir der Deutschlandchef von Warner Music die Hand, und zwar brutalstmöglich.

Augenblicklich wird sie physisch spürbar, die geballte Kraft des Global Players, der verbissen gegen die Zeitläufte ankämpft.

Sofort danach überprüfe ich verstohlen den Zustand des goldenen Rings, den ich einst gemeinsam mit Ms. Columbo als Symbol unserer Liebe bei Wempe an der Reeperbahn auserkor und seither praktisch ununterbrochen trage.

Ergebnis: Er ist nicht verbogen. Den Auftritt Peter Cincottis verfolge ich daher deutlich wohlgesonnener.


Später werde ich dem Künstler vorgestellt. Lächelnd, doch mit grimmiger Entschlossenheit drückt er mir die Hand, so fest es einem Menschen möglich ist, der davon lebt, seine Finger über eine Ansammlung toter Elefantenzähne tanzen zu lassen.

Dabei bleibt Cincotti natürlich deutlich hinter der Barzahl seines Chefs zurück. Offensichtlich ist er jemand, der Risiko und Chance sorgsam abzuwägen vermag.


Wie gesagt: ein kommender Popstar. Glaubt mir einfach.

PS: Das Foto erweckt zwar nicht den Eindruck, doch Cincotti verfügt wirklich über zwei Hände.

10 Kommentare:

  1. Bei den links das "%22" im header löschen und dann noch einmal entern (wie kommt's zu %22 ?).

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  2. Knirsch. Das sind mitkopierte Leerzeichen, die so codiert werden. Danke für den Hinweis!

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  3. Das mit den toten Elefantenzähnen habe ich ja nicht sofort verstanden. Ich wollte schon laut ausrufen "Tierquälerei!", aber dann fiel mir auf, die Elefanten sind ja schon tot...

    Trotzdem, irgendwie seltsam, warum tut der Mann das? Nekrophilie?
    :D

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  4. Es gibt noch viel schlimmere Obsessionen. Zum Beispiel sollen da draußen Leute herumlaufen, die ihre Füße mit den Häuten toter Tiere umhüllen. Beschönigend nennen sie das „Leder“.

    In welcher Welt leben wir eigentlich?

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  5. In einer grausamen Welt!

    In einer Welt, in der unschuldige und freiheitsliebende Salmonellen in Käfigen gehalten und mehrmals täglich gegen ihren Willen gemolken werden.

    Und aus reiner Profitgier wird deren Milch dem Speiseeis zugefügt und seelenlos kalt(!)schnäuzig verkauft.
    Und unsereins isst es dann, gedankenlos. Machen wir uns da nicht auch mitschuldig??
    Ja.

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  6. Auch wenn wir atmen, sind wir grundlos brutal und zerstören Mikrolebewesen in unserem Bronchialsystem.

    Ich fühl mich schlecht.

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  7. Und erst die armen niedlichen Schäflein, die ein oder zwei Mal im Jahr massenhaft nackt ausgezogen werden, sich dabei höchst unwohl fühlen und danach unglaublich albern aussehen - das alles bloß deshalb, damit uns Menschen genau das erspart bleibt. Dabei kratzt das Zeug dann auch noch, wenn es ein Pullover geworden ist. Unter Menschen hieße das umgangssprachlich "Abziehen" und läuft im Amtsdeutsch unter "Raub".
    Und die Bienen erst. Sind so fleißig und dann auf einmal ist alles weg, was sie da an nahrhaften Süßigkeiten angehäuft haben. Und wenn sie dann im Sommer am Frühstückstisch ihr Produkt wiederhaben wollen, dann ist das Geschrei groß und es wird auch noch mit der Zeitung nach ihnen geschlagen.
    Die Liste dieser Freveleien könnten wir noch endlos fortsetzen - der Mensch als Krone der Schöpfung. Eine Fehlkonstruktion im Weltall. Unterwegs im Kreis auf einem Klumpen aus Mineralien und Wasser mit erheblicher Geschwindigkeit. Der Menschheit ganzer Jammer faßt mich an (ich glaube, das war Schiller).

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  8. Ich hatte noch die Milben auf dem Milbenkäse vergessen.
    Eine Delikatesse (örcks !)

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  9. Bei Ihnen, lieber Matt, muß aber wenigstens das Pferd und das Kalb keine Angst haben, an Ihren Füssen zu enden. Da sind Sie wirklich vorbildlich, wie ich gestern erleben durfte!

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  10. Es freut mich, dass gerade SIE diese Tatsache zu würdigen wissen.

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