27 November 2011

Wohin mit der Weinbar?



Halb St. Pauli und mindestens ein Viertel der Schanze feierte heute Abend Abschied von der Weinbar am Neuen Kamp. Sie musste schließen, weil ein Mitbewohner im Haus über zu viel Krach geklagt und der Vermieter der Weinbar daraufhin gekündigt hatte.

Jetzt stehen wir im Novemberwind auf dem Bürgersteig, weil sich drinnen die Massen stapeln, trinken Silvaner, Riesling, Grauburgunder und schauen ab und zu vorwurfsvoll hoch an der Fassade, wo alle Fenster dunkel sind, auch die des klagenden Mieters.

Wahrscheinlich wäre ihm das Geplauder wieder mal zu laut, die Bengalos zu hell, die Klientel zu weinselig und der Glühweinkessel auf dem Gehweg zu aromatisch gewesen – ohne verdammt noch mal etwas dagegen tun zu können, denn eine Abschiedsfeier hat nun mal die nervige Eigenschaft, sich um Sanktionsdrohungen nicht mehr kümmern zu müssen.

Ob die Weinbar woanders wieder aufmachen wird, ist noch völlig ungewiss. Dabei braucht der Kiez zwischen all den Stripteasebars, Kneipen, Clubs und Discos unbedingt einen Ort, an dem man auch dionysischen Freuden frönen kann. Der Mensch lebt ja nicht von Astra allein.

Wer also von einem erschwinglichen leerstehenden oder bald verfügbaren Laden weiß, der Bacchus wohlgefällig wäre, sollte das in den Kommentaren kundtun.

Ich plädiere übrigens dringend für eine Neueröffnung in der Seilerstraße, doch das nur nebenbei.

8 Kommentare:

  1. ich habe meinen abschied von der weinbar mit einer träne im knopfloch (bzw reißverschluß) bereits am freitag gefeiert. eigentlich kann in das ladenlokal ja jetzt nur eine bücherei einziehen, alles andere wäre für diese ruhige wohngegend direkt an der 4-spurigen feldstr. gegenüber vom eingang zu dom und recyclinghof viel zu laut...

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  2. Ich denke eher an eine private Taubstummenschule.

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  3. Und ich denk mir so: Eine Zweitwohnung kann nicht schaden...

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  4. Lijbosz Nek30.11.11, 23:18

    Bei meinem ersten und einzigen Besuch fand ich die zwei Rieslinge und den Silvaner doch etwas fad... möglich, dass ich einen schlechten Tag hatte.

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  5. Wahrscheinlich wäre ihm das Geplauder wieder mal zu laut, die Bengalos zu hell, die Klientel zu weinselig und der Glühweinkessel auf dem ... gluehweinkessel.blogspot.de

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