13 Dezember 2011

Von denen hätte ich das nicht gedacht

Neulich traf ich auf einer Weihnachtsfeier einen Alleinunterhalter, der schon derart viele Weihnachtsfeiern intus hatte, dass er einschlägige Ranglisten erstellen konnte.

„Es gibt nur eine Weihnachtsfeier, auf der mehr gesoffen wurde als auf der von Saturn“, verriet er und schwieg kurz sardonisch, um unsere erwartungsvollen Blicke auszukosten. „Und zwar auf der von … Greenpeace!“

Wir staunten allesamt Bauklötze aus nachhaltiger Produktion: Das Jahr über piesacken die Wal-, Watt- und Weltretter also Ölplattformen, und im Advent saufen sie unverdrossen Saturn untern Tisch? Das macht sie ja noch sympathischer – es sei denn, man ist gerade auf Entzug.

An diese kleine Nähkästchengeschichte des erfahrenen Alleinunterhalters musste ich heute denken, als ich mir den Dokumentarfilm „Blood into Wine“ ansah. Er erzählt davon, wie der Rocksänger Maynard James Keenan (Tool, A Perfect Circle) in der Hochwüste von Arizona Wein anbaut; und an einer Stelle im Film trägt Keenan das oben abgebildete Kalauer-T-Shirt.

Sollten Sie, die Sie dies hier lesen, wirklich noch kein Weihnachtsgeschenk für den berüchtigten Ökoaktivisten und Waffennarr German Psycho haben, so interpretieren Sie das bitte als gutgemeinten Vorschlag. Erhältlich ist das Hemd übrigens in diesem Webshop – und nein, ich werde von denen nicht bezahlt, sondern suche nur nach einer nonchalanten Möglichkeit, die Fotoquelle zu erwähnen, um dadurch eventuell dem Vorwurf der Urheberrechtsverletzung zu entgehen.

Es würde – nebenbei bemerkt – diesen Blogbeitrag auf besonders elegante Weise harmonisch abrunden, wenn Saturn das Kalauer-T-Shirt im Angebot hätte, doch das kann man von einem Elektrohöker, der sich sogar von Greenpeace unter den Tisch saufen lässt, einfach nicht verlangen.

PS: Übrigens hat Gunter Gabriel den Johnny-Cash-Song „Cry, cry, cry“ mal mit „Wein, Wein, Wein“ übersetzt. Ob es ein Roter oder Weißer war, erwähnte er allerdings nicht.


5 Kommentare:

  1. Also, da sag' noch mal einer, Alkohol ist auch keine Lösung, aber nur, wenn man im Chemieunterricht nicht aufgepasst hat.

    Und dieses Hemd ist ja ein typisches SOS-Geschenk - Schlips, Oberhemd, Socken. Am besten an GP mit Widmung und Absender, damit er sich auch persönlich bedanken kann .... huuuaaahhhh ... ;-)

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  2. Der einzige Nachteil dieses wunderschönen... nein, das muß ich anders formulieren.

    Dieses besonders ekelerregende Stück Stoff ... nein, das ist zu hart.

    Es ist GRÜN, verdammt. Ich trage ganz sicher niemals ein GRÜNES T-Shirt. Es sei denn, ich muß mich irgendwie unter diesen von Ihnen erwähnten Lobbyistenverband schmuggeln, um die Welt vor Weltrettern zu retten.

    Äh.

    Noch nen Kaffee. Ich brauche Kaffee.

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  3. Das mit Gunter Gabriel ist doch ein von Ihnen selbstausgedachter Kalauer, geben Sie es zu.

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  4. Bei Ihrer Aufzählung bezüglich Maynard James Keenan fehlt noch "Puscifer", dem für für mich interessantesten Side Projekt.
    Gruss Anonym

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  5. Anonym 20:02, ich strebte auch nicht nach Vollständigkeit. Dabei singt bei Puscifer sogar Milla Jovovich, und das gar nicht mal schlecht.

    Anonym 15:54: Ich wünschte, es wäre so. Doch diese Meriten hat alleine Gunter erworben.

    GP, dass Sie auch exzessiv Farbdünkeln frönen, muss mir unter der Flut aller anderen Dünkel entgangen sein, und dafür möchte ich mich aufrichtig entschuldigen. Die Hemden gibt es aber auch in anderen Farben.

    blogspargel, nach GPs Kommentar bin ich nun nicht mehr ganz so felsenfest von der Geeignetheit meiner Geschenkidee überzeugt. Wahrscheinlich meint er das aber gar nicht so, und es ist völlig gefahrlos, das Risiko einzugehen. Und wenn nicht … na ja … Pech.

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