13 Oktober 2012

Bye, Nils

Mitte oder Ende der 90er, als ich noch mit J. befreundet war, erzählte er mir, er würde häufig mit dem Sänger Nils Koppruch verwechselt.

In der Tat sahen die beiden sich ähnlich, doch es gab einen Unterschied: Immer, wenn man Koppruch auf den Straßen oder in den Kneipen von St. Pauli begegnete, sah er – im Gegensatz zu J. – übernächtigt aus.

Er schien wenig zu schlafen und viel zu arbeiten, als Musiker und als Maler. Schon früh hatte er tiefe Falten im Gesicht, er war praktisch immer unrasiert, und wenn man seinem Blick begegnete, fielen einem die dunklen Augen auf.

Am Mittwoch ist Nils Koppruch plötzlich gestorben, mit 46.
Meine Generation.

Seinen tiefen Stirnfalten wird man auf St. Pauli nie mehr begegnen. Und bald werden auch die Kerzen und Blumen vor seinem Atelier in der Wohlwillstraße wieder verschwunden sein.



6 Kommentare:

  1. So sad.
    Hamburg hat einen bildprägenden Künstler weniger.
    <3

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  2. Zu viel Gras, zu viel Alk, zu wenig Schlaf...
    da ist er nicht der erste, leider...

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  3. Obwohl ich eher bisher wenig von ihm/ über ihn wußte - DAS ist ein wohl wirklich und offenbar richtig großer Verlust für diese Welt.
    Ehren wir ihn eine zeitlang. Hier im Zentrum der Welt... ::-((

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  4. J. kenne ich wohl nicht mehr, was? Irgendwie interessiert mich der Teil der Geschichte gerade viel mehr – was aber auch daran liegt, daß ich Nils nicht kannte, was vermutlich, so wie ich das gerade lese, ein nicht wiedergutzumachender Fehler war.

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  5. Das war lange vor Ihrer Zeit. Wir kennen uns ja erst sieben Jahre.

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